THEATERkritik: The King`s Speech – Die Rede des Königs

Meine heutige persönliche THEATERkritik: The King`s Speech – Die Rede des Königs (2010/2013)

Ja richtig gelesen: THEATER! 🙂 Götz Otto in der Rolle des stotternden Königs, ganz toll verkörpert! Fabelhafte Gestik und Mimik: Er hat es geschafft, dass seine doch eher hünenhafte Statur und Erscheinung zu keinem Augenblick ’störend‘ zum Vorschein kommt – keinerlei durchblitzender SS-Sturmbandführer Günsche (Der Untergang) oder unterschwellige Erinnerungen an einen Stamper (James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie). Ich hatte tatsächlich ständig und ausschließlich den Eindruck, einem durchweg fragilen Menschen zu begegnen, der schüchtern und zurückhaltend ist, voller Selbstzweifel und Ängste, sich selbst nicht wirklich annimmt; der seinen Platz im Leben nicht gefunden zu haben scheint bzw. unter der Last seiner Umgebung zu zerbrechen droht. Das empfinde ich wirklich als großartige Schauspielkunst: Denn das Aussehen ist üblicherweise ja natürlich auch rollenprägend, und dieser Charakter kam ‚dennoch‘ sehr glaubhaft rüber. Und toll ‚gestottert‘! Nach meiner bescheidenen Schauspielerfahrung^^ stelle ich mir das äußerst fordernd vor, fast zwei Stunden lang fast keinen Satz gekonnt nicht zu können… Bühnenbild war schön schlicht mit einigen Türen und beweglichen Teilen, und die Inszenierung an sich hat mir gut gefallen: Relativ häufige, interessant verknüpfte Szenenwechsel, schöne lange Dialoge, und im Gesamten eigentlich relativ ruhig: Im Mittelpunkt stand eben eindeutig die ‚kleine‘ Geschichte eines stotternden Menschen, der eben zufällig in einer ‚großen‘ Geschichte (=Königshaus) verankert ist. Ach so, und: NEIN – ich habe den Film nicht gesehen! 🙂

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